Hasepost 14.9.2022

Zum 28. Todestag von Peter Hamel ist im Osnabrücker Raiffeisenpark das Mahnmal gegen Homophobie und für Zivilcourage eingeweiht worden.

Am 14. September vor 28 Jahren ist Peter Hamel im Raiffeisenpark erschlagen worden, als er Zeuge eines homophoben Angriffs auf zwei Männer wurde und sie verteidigte. Er selbst wurde infolge des Einschreitens zur Zielscheibe der drei gewalttätigen Männer und erlag später im Krankenhaus den Schlägen und Tritten des Haupttäters.

Mahnmal gegen Homophobie und für Zivilcourage

Zu seinem 28. Todestag wurde unter Einsatz der vor fünf Jahren gegründeten Initiative „Peter Hamel“ ein Mahnmal auf dem Raiffeisenpark aufgestellt, das aus zwei Stelen besteht. Die erste Stele ist dem Gedenken an Peter Hamel gewidmet, während die zweite als Zeichen für das couragierte Einschreiten gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit zu verstehen ist. „Sie steht als Symbol, dass Homophobie keinen Platz in unserer Wertevorstellung hat“, so Christina Lunk vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. „Peter Hamel stand für die Grundsätze unserer Friedensstadt“, fügte Oberbürgermeisterin Katharina Pötter hinzu. „Das Mahnmal gegen Homophobie und für Zivilcourage soll uns immer daran erinnern, dass Menschenrechte für alle keine Selbstverständlichkeit sind. Dass sie immer wieder aufs Neue verteidigt und erkämpft werden müssen.“

„Coming-out-Day“ für eine gesündere Gesellschaft

Mittels Spenden konnte das Mahnmal nun aufgestellt werden. Doch bei dem Mahnmal soll es nicht bleiben: Die Initiative plant laut Vorstandsmitglied Diana Häs bereits, im Haus der Jugend Osnabrück den ersten „Coming-out-Day“ in Osnabrück zu veranstalten.

Diese Idee ist auch ganz im Sinne von Alexander Kampsen von der Aidshilfe Osnabrück. Denn homosexuelle Menschen würden immer noch Angst davor haben, sich öffentlich zu ihrer sexuellen Orientierung zu bekennen. Dies sei für die Betroffenen psychisch belastend, weshalb ein Coming-out für ein gesundes Leben fundamental wäre.

Quelle: https://www.hasepost.de/in-gedenken-an-peter-hamel-und-als-zeichen-fuer-zivilcourage-mahnmal-am-raiffeisenpark-eingeweiht-327094/

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PM Stadt Osnabrück vom 14.9.2022

Quelle: https://www.osnabrueck.de/start/aktuelles/news/oberbuergermeisterin-katharina-poetter-gedenkt-bei-enthuellung-von-mahnmal-gegen-homophobie-und-fuer-zivilcourage-peter-hamel

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Osnabrücker Runschau 14.9.2022

„Vorbild für Mut und Zivilcourage“

Unter großer öffentlicher Anteilnahme ist am Mittwoch (14.09.2022) ein Mahnmal für Peter Hamel auf dem Raiffeisenplatz eingeweiht worden. Peter Hamel wurde in der Nacht auf den 14. September 1994 an der Heinrich-Heine-Straße von einer Gruppe Männer erschlagen als er auf einen homophoben Angriff auf zwei junge Männer aufmerksam wurde und ihnen zur Hilfe kam. GRÜNE, SPD und Volt begrüßen die Gedenkinitiative und blicken mit Sorge auf die jüngsten Hass- und Gewalttaten gegenüber Menschen anderer sexueller Orientierung.

„Wir gedenken Peter Hamel. Er wurde Opfer einer brutalen Tat, weil er einschritt und nicht wegsah. Peter Hamel ist ein Vorbild für Mut und Zivilcourage. Mit ihm verbinden wir den Einsatz gegen jede Form von Hass und Gewalt. Deshalb ist es richtig und wichtig, dass die zweite Bronzetafel uns daran erinnert, dass tagtäglich gewaltsame und verbale Angriffe gegen Menschen anderer Religionen, Hautfarbe oder sexueller Orientierung stattfinden“, erklären Diana Häs (GRÜNE) und Volker Witte (SPD).

Ein großer Dank gelte der sich vor fünf Jahren gegründeten Initiative „Peter Hamel“ und den vielen Menschen, die das Mahnmal zum 28. Todestag Peter Hamels ermöglicht hätten.

Häs und Witte weisen darauf hin, dass die Zahl queerfeindlicher Straftaten deutlich zugenommen habe: „Allein im letzten Jahr wurden mehr als 1.000 hassmotivierte Straftaten gegen Lesben, Schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen registriert. Das sind jeden Tag drei Fälle und wir wissen, dass die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher liegt. Weil diese Delikte nicht als solche eingeordnet oder aus Scham überhaupt nicht angezeigt werden. Wir müssen das Problem der Queerfeindlichkeit als Gesellschaft und Politik noch viel ernster nehmen, als es bislang der Fall ist. Auch in Osnabrück.“

Beide ziehen eine traurige Parallele zum Fall des vor rund zwei Wochen in Münster getöteten Malte. Dieser wurde auf dem Christopher Street Day niedergeschlagen, als er sich schützend vor zwei Frauen stellte, die massiv homophob beleidigt wurden. Der 25-jährige erlag Anfang September seinen schweren Verletzungen. „Malte wurde getötet, weil er, wie Peter, Unrecht beenden wollte. Wir als Gesellschaft sind gefordert, jeder Form von queerfeindlicher Gewalt entgegenzutreten. Und zwar an jedem Tag und mit jeder Entschiedenheit. Politisch setzen wir uns dafür ein, queeres Leben in unserer Stadt sicherer und sichtbarer zu machen. Hierzu wird es in naher Zukunft eine gemeinsame Initiative geben. Denn wir wollen, können und dürfen nicht zulassen, dass Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung in Angst und Sorge leben“, so Häs und Witte abschließend.

Quelle: https://os-rundschau.de/os-umzu/gruene-spd-volt-begruessen-mahnmal-fuer-peter-hamel/

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Interview mit der TAZ

Vergangene Woche führten wir ein Interview mit der TAZ zu der Einweihung des Mahnmals und darüber hinaus zum Thema Querfeindlichkeit in Deutschland.
Der Gesamtartikel ist nun online verfügbar

Queerfeindlichkeit in Deutschland:
Der Hass, der bleibt

Vor einer Woche starb der trans Mann Malte C., nachdem er auf dem CSD in Münster attackiert wurde. Wie geht die Gesellschaft mit Queerfeindlichkeit um?

weiterlesen…
(https://taz.de/Queerfeindlichkeit-in-Deutschland/!5880996/)

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Redebeitrag vom 31.8.2022

Am Mittwoch, den 31.8. hielten wir, auf der Kundgebung zum Gedenken an den in Münster getöteten Malte, einen Redebeitrag. Diesen möchten wir an dieser Stelle veröffentlichen:

Am kommenden Mittwoch um 11 Uhr weihen wir an der Heinrich-Heine-Straße ein Mahnmal gegen Homophobie und für Zivilcourage ein und Gedenken damit gleichzeitig an Peter Hamel. Peter wurde 1994, also vor 28 Jahren, getötet als er einschritt, als zwei Menschen aus homophober Motivation angegriffen wurden zeigte Peter Zivilcourage.

Auch wenn uns selbstverständlich bewusst ist, dass homo- bi-, inter oder transphobe Beleidigungen und Übergriffe täglich passieren, hat uns der Vorfall nach dem CSD in Münster, und auch die Übergriffe in Bremen und Dresden von vor wenigen Tagen, aufgrund der zeitlichen Nähe zu der Einweihung sehr bewegt.

Nun sind wir froh, dass wir nach so langer Zeit endlich ein Mahnmal einweihen können und fühlen uns von der Realität brutal eingeholt. Diese Realität macht uns wütend und sprachlos zugleich. Sprachlos deshalb, weil sie zeigt wie verwundbar wir sind und wie schnell es gehen kann, bis jemand von uns nicht mehr da ist. Wütend deshalb, weil sie uns zeigt, wie scheiße diese Gesellschaft eigentlich tatsächlich ist. Wütend deshalb, weil sie uns erneut deutlich gemacht hat wieviele Arschlöcher es auf dieser Welt gibt und wütend deshalb, weil mal wieder ein Mensch sich das Recht herausgenmmen hat über, leider im wahrsten Sinne, unser Leben zu bestimmen.

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Aktueller Stand und Einweihungsveranstaltung

Am vergangenen Monatg fand die letzte Begehung zwischen uns, der Stadt Osnabrück (Fachbereich Kultur und Osnabrücker Service Betriebe) und dem Steinmetzbetrieb statt um sich auf den finalen Stellplatz des Mahnmals zu einigen.

Wir freuen uns, dass es nach wie vor keine unterschiedlichen Vorstellungen zur Errichtung zwischen den Gesprächspartner*innen gab.

Soeben haben wir den Ablauf der Veranstaltung veröffentlicht.
Auch freuen wir uns, dass FOKUS e.V. uns bei der Durchführung der Veranstaltung unterstützt.

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Es ist vollbracht

Dank des großen zivilgesellschaftlichen Engagements haben wir unser Spendenziel erreicht und übertroffen. Insgesamt spendeten 45 Menschen, Organisationen oder Firmen 7.325€.

Wir wissen noch nicht wie hoch die Rechnung für die Steine, Gestaltung, Transport und Montage tatsächlich ausfällt, gehen aber von einer leichten inflationär bedingten Preissteigerung gegenüber des Kostenvoranschlages aus. Einen vorhandenen Mehrbetrag werden wir für die Kosten der Einweihungsveranstaltung sowie für die regelmäßige Pflege und Instandhaltung aufwenden. Außerdem planen wir regelmäßige Veranstaltungen und natürlich die jährlichen Mahnwachen am Todestag von Peter Hamel.

Wir danken allen Unterstützer*innen und laden gleichzeitig alle Interessierte ein, an der Veranstaltung teilzunehmen.

Die beiden Säulen und die Tafeln sind bestellt und in der Fertigung.

In Kürze haben wir den angekündigten letzten Vor-Ort Termin mit allen Beteiligten, um einen finalen Platz zu finden. Idealerweise ist dieser nah am damaligen Tatort. Allerdings müssen wir die Bewurzelung der Bäume beachten, einen Ort finden der möglichst nicht zu Vandalismus „einläd“ und, im besten Falle, auch noch im Lichtkegel einer Laterne steht.

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4.000€ Spenden erhalten

Wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass wir mit dem heutigen Tag insgesamt 4.000€ Spenden sammeln konnten und somit fast am Ziel angekommen sind.

Die Bereitschaft, von über 40 Einzelspender*innen unser Projekt zu unterstützen, überwältigt uns und macht uns gleichzeitig stolz.

Der Auftrag an den Steinmetzbetrieb, zur Herstellung der beiden Gedenksäulen, wurde inzwischen erteilt. Heute werden wir über die Formulierungen der beiden Tafeln entscheiden und, sobald weitere Spenden eingegangen sind, auch diese anfertigen lassen (können). Bitte unterstützen Sie uns weiter.

Außerdem nimmt die Gestaltung der Einweihungsfeier, am 14. September 2022 ab 11 Uhr, Form an. Wir werden Sie hier weiter auf dem Laufenden halten.

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